Blaualgen, auch bekannt als Cyanobakterien, sind ein lästiges Problem in Aquarien, das sowohl das ästhetische Erscheinungsbild als auch die Gesundheit der Fische, Garnelen und Schnecken beeinträchtigen kann. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Blaualgen erkennen, welche Massnahmen zur Vorbeugung geeignet sind und wie Sie einen Befall effektiv bekämpfen können.
Was sind Blaualgen?
Blaualgen sind keine echten Algen, sondern Bakterien, die Photosynthese betreiben. Sie sind an ihrem charakteristischen blau-grünen, schleimigen Belag zu erkennen, der sich auf Pflanzen, Dekorationen und dem Bodengrund im Aquarium bildet. Ein weiteres typisches Merkmal ist ihr unangenehmer, nach Fisch riechender Geruch, der besonders bei starkem Befall wahrnehmbar ist.
Warum sind Blaualgen schädlich?
Blaualgen können Toxine produzieren, die sowohl für Fische als auch für Wirbellose im Aquarium schädlich sind. Diese Toxine können sogar zum Tod der Aquaqrienbewohner führen. Zudem hindern Blaualgen die Pflanzen an der Photosynthese, was deren Wachstum stark beeinträchtigen kann.
Ursachen für Blaualgen
Blaualgen entstehen oft durch ein Ungleichgewicht im Aquarium, wie zum Beispiel einen Nährstoffüberschuss (insbesondere Phosphate), Temperaturschwankungen oder eine schwache Konkurrenz durch andere Bakterien. Auch unzureichende Wasserwechsel und eine mangelhafte Pflege können das Wachstum von Blaualgen begünstigen.
Vorbeugung
Um Blaualgen vorzubeugen, sollten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung achten und die Mikroflora im Aquarium stärken. Regelmässige Wasserwechsel und eine gute Filterpflege sind ebenfalls wichtig. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen im Aquarium gesund sind und gut wachsen, um den Blaualgen die Nährstoffe zu entziehen.
Die häufigsten Fehler, die zu einem Blaualgenbefall im Aquarium führen, sind:
- Mangelhafte Pflege des Aquariums: Eine unzureichende Pflege, einschliesslich seltener Wasserwechsel, kann zu einer Ansammlung von Nährstoffen führen, die das Wachstum von Blaualgen fördern
- Überfütterung der Fische: Zu häufiges oder übermässiges Füttern führt zu einem Überschuss an Nährstoffen im Wasser, vorwiegend Nitrat und Phosphat, die das Wachstum von Blaualgen begünstigen.
- Hohe Nitrat- und Phosphatwerte: Diese Nährstoffe sind Hauptfaktoren für das Wachstum von Blaualgen. Sie können aus Fischfutter, Pflanzenresten oder unzureichender Filterung stammen.
- Ungleichgewicht im Aquarium: Ein Mangel an Konkurrenz durch andere Mikroorganismen und Pflanzen kann den Blaualgen einen Vorteil verschaffen.
- Strömungsarme Bereiche: Blaualgen bevorzugen Bereiche mit wenig Wasserbewegung, was ihr Wachstum begünstigt
Bekämpfung von Blaualgen
Blaualgen zu bekämpfen, kann eine echte Herausforderung sein! Das haben wir bei unserem Schauaquarium im Geschäft selbst erlebt. Wir haben vieles ausprobiert.
- Algenmittel funktionieren nicht – da es keine Alge, sondern Bakterien sind!
- Dunkelkur: Dabei wird das Aquarium für 5-7 Tage vollständig abgedunkelt, um den Blaualgen die Lichtquelle zu entziehen. Während dieser Zeit sollte man auch grosse Wasserwechsel durchführen und Filterbakterien hinzufügen, um die Konkurrenz zu den Cyanobakterien zu stärken.
- JBL Proscape Plant Start: Das Granulat entweder auf den Boden im Aquarium streuen oder mit dem Bodengrund abdecken. Das Granulat ist mit speziellen Bakterien beladen, die überschüssige organische Nährstoffe (Zucker, Proteine etc.) abbauen, die oft die Ursache für Blaualgen sind. Es enthält Bakterienmischkulturen, die den Boden gezielt besiedeln und so verhindern, dass sich unerwünschte Bakterien, wie Cyanobakterien, ansiedeln.
- EasyCarbo: Gute Erfahrungen haben wir mit dem Easy Carbo gemacht. Das Produkt am ersten Tag doppelt dosieren, danach 7 Tage normale Dosierung. Achtung, es funktioniert nicht mit der BIO-Variante – immer das Carbo mit dem roten Deckel verwenden.
- Bei einem sehr starken Befall kann man jedoch auf den Algenkiller vom Teich zugreifen. Dieser produziert aktiven Sauerstoff, was die Blaualgen verschwinden lässt. Jedoch sterben dabei auch die meisten Aquarienpflanzen ab – deshalb ist dies eine Hammermethode im negativen Sinn – aber effektiv!
Unsere Meinung
Blaualgen sind zwar hartnäckig, aber mit der richtigen Pflege und Vorbeugung lassen sie sich kontrollieren. Ein gesundes und stabiles Gleichgewicht ist der beste Schutz gegen einen Befall. Es ist wichtig, die Wasserwerte regelmässig zu überprüfen und auf Veränderungen im Aquarium zu reagieren. Mit Geduld und den richtigen Massnahmen können Blaualgen in Schach gehalten werden, sodass Ihr Aquarium weiterhin ein schöner und gesunder Lebensraum für seine Bewohner bleibt.
Bei Fragen und Problemen hilft Ihnen unser ausgebildetes Personal gerne weiter.
Zusammen mit meinem grossartigen Team beraten wir Sie kompetent ❤- lich und tierisch gerne!