Algen im Aquarium – Grünalgen

Grünalgen sind eigentlich ein Überbegriff, unter dem verschiedene Algenarten zusammengefasst werden. Grünalgen werden oft weniger bedrohlich als die Rotalgen angesehen. Dennoch sollte man sie keinesfalls unterschätzen: Eine starke Vermehrung von Grünalgen kann ein Warnsignal dafür sein, dass das biologische Gleichgewicht im Aquarium gestört ist. In einem normalen Mass sind sie jedoch ein natürlicher Bestandteil eines gesunden Aquariums.
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Entstehung von Grünalgen, wie man sie vorbeugen und bekämpfen kann.

Welche Arten von Grünalgen gibt es?

In Aquarien treten verschiedene Arten von Grünalgen auf. Zu den Bekanntesten gehören:

  1. Fadenalgen: Diese Algenart bildet lange, fadenartige Strukturen, die sich um Pflanzen und Dekorationen wickeln können. Sie sind oft ein Zeichen für ein Übermass an Nährstoffen im Wasser. Meist ist ein zu hoher Phosphatwert oder auch Silikat im Wasser vorhanden (Wasserwerte überprüfen)
    Im Vergleich zu anderen Algenarten wie der Pinsel- oder Bartalge ist die Fadenalge eigentlich recht ansehnlich. Das liegt vermutlich an ihrer grünlichen Färbung, die sich harmonisch in ein bepflanztes Aquarium einfügt. Wie der Name schon andeutet, bildet die Fadenalge lange, fadenartige Strukturen. Ein Vorteil der Fadenalge ist, dass sie sich relativ einfach manuell aus dem Aquarium entfernen lässt. Solange Fadenalgen nur gelegentlich auftreten, besteht kein Grund zur Sorge. Ihre grüne Farbe zeigt, dass sie den höheren Pflanzen näher steht als viele andere Algenarten.
  2. Schwebealgen: Diese Algenart kann das Wasser grünlich färben, was als Algenblüte bekannt ist. Sie treten häufig bei einem Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt des Aquariums auf.
    Normalerweise verschwindet die Grünalge von selbst, sobald die Nährstoffe aufgebraucht sind.
  3. Punktalgen: Diese Algen erscheinen als kleine, grüne Punkte auf den Aquariumscheiben und anderen Oberflächen. Diese grünen Punkte haften fest an der Scheibe, meist auch dort, wo Tageslicht oder Sonnenlicht ins Aquarium fällt. Mit einem Algenmagnet mit Klinge, lassen sich die Algen gut von der Scheibe entfernen.
  4. Haaralgen: Diese Algenart bildet pelzartige Beläge auf Pflanzen und Dekorationen. Sie sind ebenfalls ein Indikator für ein Überangebot an Nährstoffen.

Grünalgen sind in der Regel leichter zu kontrollieren als andere Algenarten, wie Rotalgen, und können in Massen sogar nützlich sein. Sie tragen zur Sauerstoffproduktion bei und bieten Nahrung für algenfressende Fische oder Schnecken.

Foto eines Aquariums mit einer Algenblüte – mit Genehmigung von JBL / Heiko Blessin

Gruenalgen

Entstehung der Grünalgen

Grünalgen entstehen in Aquarien durch eine Kombination von Faktoren, die ihnen optimale Wachstumsbedingungen bieten:

  • Licht: Grünalgen benötigen Licht zur Photosynthese. Zu viel Licht, insbesondere direktes Sonnenlicht oder eine falsche, künstliche Beleuchtung, kann ihr Wachstum fördern.
  • Nährstoffe: Ein Überangebot an Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat, oft aus Fischfutter oder Pflanzenresten, bietet Grünalgen ideale Wachstumsbedingungen.
  • Wasserqualität: Unregelmässige Wasserwechsel und unzureichende Filterung können zu einer Anreicherung von Nährstoffen führen, die das Algenwachstum begünstigen.

Vorbeugung

Die Vorbeugung von Grünalgen erfordert eine sorgfältige Pflege und Überwachung des Aquariums:

  • Beleuchtung regulieren: Reduzieren Sie die Beleuchtungsdauer auf etwa 8-10 Stunden pro Tag und vermeiden Sie direktes Sonnenlicht. Verwenden Sie Zeitschaltuhren, um die Beleuchtung zu kontrollieren.
  • Regelmässige Wasserwechsel: Führen Sie wöchentliche Wasserwechsel durch, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen. Ein Wechsel von 10-20 % des Wassers ist ideal.
  • Angemessene Fütterung: Vermeiden Sie Überfütterung, da überschüssiges Futter sich zersetzt und die Nährstoffkonzentration im Wasser erhöht.
  • Pflanzenwachstum fördern: Gesunde Wasserpflanzen konkurrieren mit Algen um Nährstoffe und Licht. Fördern Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen durch geeignete Düngemittel und CO₂-Zufuhr.

Bekämpfung

Wenn Grünalgen bereits im Aquarium vorhanden sind, gibt es verschiedene Methoden, sie zu bekämpfen:

  • Mechanische Entfernung: Entfernen Sie Grünalgen manuell mit einem Algenmagneten oder einem Schwamm von den Scheiben und Dekorationen.
  • Algenfresser einsetzen: Bestimmte Fischarten, wie Antennenwelse, Pinselalgenfresser, Flossensauger oder Amano-Garnelen und Schnecken, sind natürliche Algenfresser und können helfen, das Algenwachstum zu kontrollieren.
  • Nährstoffkontrolle: Verwenden Sie spezielle Filtermedien, um Phosphate und Nitrate im Wasser zu reduzieren.
  • Chemische Mittel: Algenbekämpfungsmittel können effektiv sein, sollten aber mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie auch das Gleichgewicht des Aquariums stören können.

Bekämpfung nach Algenart:

  • Fadenalgen
    • Mechanisch entfernen → mit einer Schlauchbürste können die Algen ganz einfach aufgewickelt werden
    • Nitrate und Phosphate messen und wenn nötig reduzieren
    • Algen fördernde Lichtbestandteile verringern. Schwarzwasser bricht das Licht, dies kann mit JBL Tropol erreicht werden oder mit der Zugabe von Seemandelbaumblättern
    • Schnell wachsende Pflanzen wie z. B. Hornkraut, Wasserfreund, Wasserpest oder Ambulie einsetzen
    • UVC Klärer
    • als letzte Wahl Algenmittel einsetzen
  • Punktalgen
    • Mechanische Entfernung von den Scheiben mit Scheibenreinigern
    • Auch bei diesen Algen ist Nährstoffüberschuss die Hauptursache.
    • Nitrate und Phosphate messen und wenn nötig reduzieren
  • Schwebealgen
    • UV-C Wasserklärer beseitigen Schwebealgen (grünes Wasser) garantiert in wenigen Tagen.
    • Nitrate und Phosphate messen und wenn nötig reduzieren
    • JBL Clearol wirkt als Flockungsmittel und lässt Schwebealgen verklumpen, sodass sie vom Filter erfasst und abgesaugt werden können

Unsere Meinung

Grünalgen sind in gewissem Masse ein natürlicher Bestandteil eines gesunden Aquariums und können sogar als Indikator für gute Wasserqualität dienen. Sie produzieren Sauerstoff und bieten Nahrung für einige Aquaqrienbewohner. Solange sie nicht überhandnehmen, sind sie meist harmlos.

Ein gewisses Mass an Algen ist normal und sollte nicht bekämpft werden. Stattdessen sollte der Fokus auf der Schaffung eines ausgewogenen Ökosystems liegen, in dem Pflanzen, Fische und Mikroorganismen in Harmonie leben.

Insgesamt sind Grünalgen kein Grund zur Panik, sondern ein Zeichen dafür, dass das Aquarium lebt. Mit der richtigen Pflege und Balance können Sie ein schönes und gesundes Unterwasserparadies schaffen, in dem alle Bewohner gedeihen.

Bei Fragen und Problemen hilft Ihnen unser ausgebildetes Personal gerne weiter.
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Video von Heiko Blessin JBL zu den Algen und der Algenbekämpfung

Autor: Therese Schumacher

Geschäftsführerin Zoo Roco / eidg. Dipl. Detailhandelskaufmann / Tierpflegerausweis / Erwachsenenbildnerin / Prüfungsexpertin im Zoofachhandel und Mastertrainerin / Autorin von Schulunterlagen/ Präsidentin Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz / Hobby Fotografie-Reisen.ch Zoo Roco Team:/ Thesi IST der Zoo Roco in menschlicher Gestalt. Seit über 30 Jahren führt sie erfolgreich dieses Fachgeschäft und tut dies mit einer so grossen Leidenschaft, dass es seinesgleichen sucht. Thesi ist unser Superhirn, weil sie über jede Bestellung und jeden Artikel genausten Bescheid weiss - es gibt selten eine Frage, für die Thesi nicht eine Antwort bereit hat - und falls ein solcher Fall vorliegt, zögert sie nicht, ihr riesiges Netzwerk anzuzapfen um an fundierte Antworten zu kommen. Egal also welches Anliegen Sie haben - mit Thesi sind Sie bei der richtigen Person.

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