Algen im Aquarium: Ursachen, Prävention und Bekämpfung

Algen sind ein häufiges Thema bei uns im Zoogeschäft in der Beratung. Während sie in kleinen Mengen ein natürlicher Bestandteil eines gesunden Aquariums sind, können sie schnell zur Plage werden, wenn sie ausser Kontrolle geraten. In diesem ersten Blogbeitrag beleuchten wir die Ursachen von Algenwachstum, wie man es verhindern kann und welche Methoden zur Bekämpfung effektiv sind.
In der Serie über Algenbekämpfung gehen wir dann in weiteren Blogs auf die verschiedenen Algenarten ein.

Welche Algen wachsen im Aquarium?

In einem Aquarium können verschiedene Algenarten auftreten, die sich in Aussehen, Auswirkungen und Bekämpfungsmethoden unterscheiden. Hier sind die häufigsten Algenarten, die in Aquarien vorkommen:

1. Grünalgen:
   • Umfassen verschiedene Formen wie Fadenalgen, Punktalgen, Schwebealgen und Haaralgen.
   • Sie sind oft harmlos und können sogar als Indikator für gute Wasserqualität dienen, da sie Sauerstoff produzieren
2. Rotalgen:
   • Dazu gehören Pinselalgen und Bartalgen.
   • Diese Algen sind oft hartnäckig und können Pflanzen und Dekoration überwuchern
3. Braunalgen (Kieselalgen):
   • Bilden oft bräunliche Beläge auf Oberflächen im Aquarium.
   • Treten häufig in neu eingerichteten Aquarien auf und verschwinden meist von selbst, sobald das Aquarium stabilisiert ist
4. Blaualgen (Cyanobakterien):
   • Diese sind technisch gesehen keine Algen, sondern Bakterien.
   • Sie bilden schleimige, blaugrüne Beläge und können einen unangenehmen Geruch verbreiten. Sie sind oft schwer zu entfernen und können giftige Stoffe freisetzen

Den einzelnen Algenarten widmen wir eigene Blogs mit der Entstehung und der Bekämpfung.

Die Ursachen für das Algenwachstum

Wie bereits geschrieben, sind Algen ein natürliches Phänomen, das auch in der Natur vorkommt. Nur sobald das System gestört ist (in der Natur wie im Aquarium) können die Algen zur Plage werden.

1. Zu viel Licht: Zu viel Licht, besonders direktes Sonnenlicht, kann das Algenwachstum fördern. Algen benötigen Licht zur Fotosynthese, und ein Übermass davon kann ihr Wachstum beschleunigen.
2. Zuwenig Licht: Auch schlechtes Licht oder die falsche Lichtzusammensetzung kann das Algenwachstum fördern. Dies ist heute mit den LEDs nicht mehr so oft der Fall, aber mit den Leuchtstoffröhren, bei denen das Lichtspechturm sich mit dem Alter veränderte, kam es oft zur Bildung von Braunalgen / Schmieralgen.
3. Nährstoffüberschuss: Ein Überangebot an Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat im Wasser kann Algenblüten verursachen. Diese Nährstoffe stammen oft aus Fischfutter, Pflanzenresten oder einer schlechten Filterung.
4. Unregelmässige Wasserwechsel: Seltene Wasserwechsel führen zu einer Anreicherung von Nährstoffen und Abfallstoffen im Wasser, was Algen begünstigt.
5. Ungleichgewicht im Ökosystem: Ein Ungleichgewicht zwischen Pflanzen, Fischen und Mikroorganismen kann das Algenwachstum fördern. Ein gut ausbalanciertes Aquarium hat weniger Probleme mit Algen.

Prävention von Algenwachstum

1. Beleuchtung anpassen: Reduzieren Sie die Beleuchtungsdauer auf etwa 8-10 Stunden pro Tag. Verwenden Sie Zeitschaltuhren, um die Beleuchtung zu kontrollieren, und vermeiden Sie direktes Sonnenlicht. Auch eine Beleuchtungspause oder eine Reduktion des Lichtes (bei einer Steuerungsanlage machbar) helfen gegen Algen.
2. Regelmässige Wasserwechsel: Führen Sie wöchentliche Wasserwechsel durch, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen. Ein Wechsel von 10-20% des Wassers ist ideal.
   Sie können auch alle zwei Wochen 20-30% des Wassers wechseln, falls Ihnen einen wöchentliche “Wasserschlacht” zu viel ist.
3. Angemessene Fütterung: Überfüttern Sie Ihre Fische nicht. Überschüssiges Futter zersetzt sich und erhöht die Nährstoffkonzentration im Wasser.
4. Pflanzenwachstum fördern: Gesunde Wasserpflanzen konkurrieren mit Algen um Nährstoffe und Licht. Fördern Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen durch geeignete Düngemittel und CO₂-Zufuhr.
   Schnell wachsende Pflanzen wie Hygrophilia oder andere Stengelpflanzen nehmen mehr Nährstoffe aus dem Wasser als zum Beispiel eine Anubias.
5. Filterwartung: Reinigen und warten Sie Ihren Filter regelmässig, um die Wasserqualität zu verbessern und Nährstoffüberschüsse zu minimieren.

Die Bekämpfung von Algen

1. Mechanische Entfernung: Entfernen Sie Algen manuell mit einem Algenmagneten oder einem Schwamm von den Scheiben und Dekorationen.
2. Algenfresser einsetzen: Bestimmte Fischarten, wie Antennenwelse, Onselaglenfresser oder Amano-Garnelen, sind natürliche Algenfresser und können helfen, das Algenwachstum zu kontrollieren.
3. Chemische Mittel: Wir empfehlen Algenmittel nur zur Bekämpfung der Algenplage zum Start. Es ist notwendig, die Ursache zu bekämpfen, sonst müssen die Mittel dauerhaft eingesetzt werden. Algenbekämpfungsmittel können auch das Gleichgewicht des Aquariums stören.
4. UV-Klärer: Ein UV-Klärer kann helfen, schwebende Algensporen im Wasser zu reduzieren und das Algenwachstum einzudämmen.
5. Nährstoffkontrolle: Verwenden Sie spezielle Filtermedien, um Phosphate und Nitrate im Wasser zu reduzieren.

Produkte zur Algenbekämpfung

Unsere Meinung:

Algen im Aquarium sind ein häufiges Problem, das jedoch mit den richtigen Massnahmen gut in den Griff zu bekommen ist. Durch eine Kombination aus Prävention und gezielter Bekämpfung können Sie ein gesundes, algenfreies Aquarium pflegen.
Denken Sie daran, dass ein gewisses Mass an Algen natürlich ist und nicht unbedingt schädlich für Ihr Aquarium sein muss. Mit Geduld und der richtigen Pflege können Sie ein ausgewogenes und schönes Unterwasserparadies schaffen.

Bei Fragen und Problemen hilft Ihnen unser ausgebildetes Personal gerne weiter.
Zusammen mit meinem grossartigen Team beraten wir Sie kompetent  ❤- lich und tierisch gerne!