In diesem Blog erfahren Sie etwas über den Wellensittich, wissenschaftlich bekannt als Melopsittacus undulatus, der zur Familie der Papageien gehört.
Im extremen Klima Zentralaustraliens gelten die Wellensittiche als nomadisch lebende
Überlebenskünstler. Sie leben in Schwärmen in den Eukalyptusbäumen und Strauchsteppen entlang von Wasser führenden Bächen. Als ausdauernde Flieger sind sie auf der ständigen Suche nach Wasser und Futter. Die Naturfarbe der Wellensittiche ist Grün.
In menschlicher Obhut können Wellensittiche bis zu 10–15 Jahre alt werden, manchmal sogar älter, wenn sie gut gepflegt werden.
Der Naturforscher Sir Joseph Banks, der zusammen mit James Cook reiste, hat im Landesinneren des östlichen Australien als erster Europäer 1770 diese Papageienart entdeckt.
Die Ersteinfuhr des Wellensittichs wird dem englischen Wissenschaftler John Gould nachgesagt. Er brachte 1840 Wellensittiche nach England. Die Tiere werden seit 1855 in Europa nachgezüchtet.
Geschlechtsunterschied
Jungvögel im verkaufsfähigen Alter ab sechs Wochen erkennt man am rein schwarzen Auge ohne weissen Irisring, einer noch über den ganzen Kopf bis zur Wachshaut reichenden Wellenzeichnung und der bei beiden Geschlechtern beige-braunen Wachshaut.
Bei geschlechtsreifen Tieren ab einem Alter von 3 – 4 Monaten, nach der Jugendmauser, kann man Weibchen (links im Bild) von Männchen folgendermassen unterscheiden: Die Wachshaut von männlichen Vögeln ist blau, diejenige von weiblichen beige – braun, ausgenommen bei Lutinos, Albinos, Falben und rezessiven Schecken = Harlekin, bei denen die Wachshaut bei beiden Geschlechtern rosafarbig ist.
Haltung
Wellensittiche hält man mindestens paarweise, auch gleichgeschlechtliche Paare, in entsprechenden Zimmervolieren. In Wohnungshaltung gehören täglicher Freiflug und regelmässige Bade- oder Duschgelegenheit neben genügend Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten (Schnabelarbeit!) zu den Grundbedürfnissen.
Eine Gehege für Wellensittiche sollte die Masse von 100×50x80cm nicht unterschreiten.
Je grösser das Gehege ist, umso wohler fühlen sich die Vögel im Allgemeinen. Die Tiere sollten mindestens hüpfen, klettern, ihre Flügel gebrauchen und noch besser richtig fliegen können.
Der Gehege Standort soll ruhig und hell in Fensternähe ohne Zugluft gewählt werden. Die Wellensittiche dürfen in diesem Raum nicht durch Rauch, Lärm oder andere Heimtiere belästigt werden. Eine ungestörte Nachtruhe muss gewährleistet sein.
Die Wellensittiche benötigen Licht (Tageslicht oder Kunstlicht) und eine Beleuchtungsdauer von 10 bis 12 Stunden. Bei Kunstlicht muss auf eine flackerfreie Beleuchtung geachtet werden, da das Vogelauge Flackerfrequenzen von 150/sec (menschliches Auge 9/sec) als Hell- / Dunkelphasen wahrnimmt.
Wellensittiche benötigen, wie alle Wirbeltiere UV für bestimme Stoffwechselfunktionen. Deshalb sollte in der Wohnungshaltung eine Lampe mit UV-Anteil angeboten werden.
Eine ganzjährige Freilandhaltung ist mit Schutzraum möglich.
Ernährung
Vögel sind im Allgemeinen den ganzen Tag auf Futtersuche, deshalb sind sie sogenannte Dauerfresser. Wellensittiche gehören zu den Samenfressern. Eine Körnermischung, die verschiedene Hirsen, Glanzsamen, Hafer, Negersaat, Leinsamen und Kardisaat enthält, ist die Basis der Wellensittich-Ernährung. Zusätzlich bietet man Hirsekolben, Gemüse, Obst, Wildgräser und -kräuter, Ei- und Keimfutter, sowie frische Zweige an.
Wie bietet man den Wellensittichen das Futter tiergerecht an?
- mehrere Futterstellen einrichten, sodass in einer Voliere auch schwächere Tiere zum Futter kommen
- Futter- und Trinkgefässe am geeigneten Ort anbringen
- Futter auch als Beschäftigungsmöglichkeit beachten (Äste, Walderde)
- täglich die Futterreste beseitigen (Verderb / Schimmel)
Zusatzfutter:
Als weiteres Zusatzfutter können folgende Produkte angeboten werden
- Hirsekolben
- verschiedene Grassaaten, auch noch in Stängelform
- immer zur Verfügung stehen sollen Vogelsand oder Grit, Schnabelwetzstein, Kalk- und Mineralstoffmischung in Form von Steinen, Pulver, Walderde, Eischalen
- ein Vitaminzusatz ist sinnvoll während der Mauser, während der Brut und Aufzucht, bei Krankheit und im Winterhalbjahr
Zucht und Farbformen
Wellensittiche schreiten in der Natur bei günstigen Witterungsbedingungen, guter Futterbasis und geeigneten Nistplätzen zur Fortpflanzung; dabei brüten sie in Baumhöhlen.
In Heimtierhaltung brüten sie in Nistkästen mit keinem oder wenig Nistmaterial (z.B. etwas Sägemehl). Das Weibchen legt Eier, die für etwa 18–21 Tage ausgebrütet werden. Die Jungvögel werden von den Eltern gefüttert und gepflegt, bis sie alt genug sind, um selbstständig zu sein. Die Nestlingszeit dauert rund 30 Tage, dann sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest.
Die Wildfarbe der Wellensittiche ist hellgrün, mit gelber Maske und der typischen, namensgebenden Wellenzeichnung über Rücken und Flügel. Wellensittiche kommen in verschiedenen Zuchtfarben vor, darunter Blau, Gelb, Grau, Weiss und Violett. Zusätzlich zu diesen Grundfarben gibt es viele weitere Mutationen wie Lutino, Albino und Spangle. Diese Farben-Vielfalt macht Wellensittiche zu faszinierenden Haustieren.
Beitrag von GEO über die Wellensittiche in Australien