Die Ganzjahresfütterung der Wildvögel ist schon seit längerer Zeit auch unter erfahrenen Ornitholog*innen noch ein grosses Thema. Was sollte man wirklich tun, um den Vögeln richtig zu helfen?
Sehr gerne gebe ich Ihnen einige Tipps, wie man die Wildvögel am besten unterstützen kann.
Warum die Ganzjahresfütterung zu empfehlen ist:
Wir haben aktuell rund 200 verschiedene Vogelarten in der Schweiz, mehr als die Hälfte davon sind potenziell gefährdet (55 %). Die Wildvögel finden immer weniger Nahrung durch den immer wieder kleiner werdenden Lebensraum. Vor allem die Vögel mit Lebensraum im Acker- und den Grünlandflächen sind auch bei uns in der Schweiz besonders gefährdet. Durch den Lebensraumverlust gehen auch die Zahlen der Insekten in der Schweiz zurück. Dadurch verlieren die Wildvögel einen wichtigen Bestandteil ihrer Nahrung.
Da die Vögel nun auch durch das ganze Jahr weniger Futter finden, wird es immer schwieriger für sie, ihren Nachwuchs zu versorgen. Futterstellen durch das ganze Jahr, helfen den Vögeln besonders im Frühling, ihre Jungvögel zu füttern. Auch im Sommer und im Herbst hilft es ihnen, viele Fettreserven für den Winter anzufressen.
Das richtige Futter für die verschiedenen Vögel
Die verschiedenen Vogelarten lassen sich generell in zwei Gruppen einteilen: In Körner- und in Weichfutterfresser. Die Körnerfresser haben einen relativ kräftigen Schnabel, mit dem sie harte Schalen aufbrechen können, daher fressen sie, wie der Name schon sagt, sehr gerne Körner wie zum Beispiel Sonnenblumenkerne, auch sehr gerne andere gröbere Körner wie Kürbis-Samen. Aber auch kleinere Samen wie zum Beispiel die Samen von Brennnesseln, Gräsern, Kletten und auch Löwenzahn werden gerne gefressen.
Die Weichfutterfresser haben einen weniger kräftigen Schnabel, daher können sie nur feine oder weiche Nahrung wie Haferflocken, Mohn, Kleie und auch Obst fressen. Am besten stellt man den Vögeln mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Futter Empfehlungen:
Ein Aufbaufutter speziell für Jungvögel, ihre Eltern und für geschwächte oder ältere Vögel.
Besteht aus Haferflocken, die in Insektenfett getränkt und mit Rindertalg ummantelt wurden. Hilft den Vögeln speziell für die Energiereserven und ist sehr Nährreich für Jungvögel.
Dieses Vogelfutter stärkt vor allem durch seinen hohen Gehalt an pflanzlichen Ölen die Vitalität und das Immunsystem.
Tipp:
Man kann den Vögeln zusätzlich auch etwas Obst mit Draht an einem Ast befestigen oder einfach an einem Ast aufspiessen. Dabei ist nur wichtig, dass die Vögel sich festhalten können und keine Verletzungsgefahr besteht.
Die besten Futterhäuser und Standorte
Das Futterhaus sollte ein Dach besitzen, das über den Rand ragt, dass die Futterstelle vor Unwetter geschützt ist. Wichtig ist, dass es hoch genug steht (am besten auf einem glatten Stab), dass die Vögel vor Katzen oder anderen Tieren wie Mardern geschützt sind.
Was die Standorte anbelangt, stehen die Futterhäuser am besten auf einer Rasenfläche, die relativ überschaubar ist und im Umkreis einige Bäume oder Hecken hat, die den Vögeln einige gute Versteck- und Rückzugsmöglichkeit bieten können.
Das Futterhaus sollte weder den ganzen Tag im Schatten, noch den ganzen Tag in der Sonne stehen, dass die Qualität des Futters bestmöglich erhalten werden kann. Es ist sinnvoll, mehrere Futterspender, mit verschiedenem Futter zur Verfügung zu stellen, so können die Vögel eine abwechslungsreiche Ernährung geniessen und könnten sich, falls es nötig ist, auch vor anderen Vögeln zurückziehen.
Futterhaus Empfehlungen:
Dieses Futterhaus ist speziell für den Winter besonders gut geeignet. Es besteht aus beschichtetem Metall und ist daher Wetterfest, ausserdem bietet dieses Futterhaus drei Kammern, die es ermöglichen den Vögeln verschiedene Futtersorten anzubieten.
Das ist sehr robust, da er aus Metall besteht. Zudem verfügt er über ein Dach und über mehrere Sitzflächen, die es ermöglichen, dass viele Vögel zusammen fressen können.
Der FeedR kann mit Schrauben oder einem Klettverschluss befestigt werden, so kann man ihn zum Beispiel an Bäumen befestigen, ohne dass man dem Baum schadet. Der FeedR schützt vor Verschwendung des Futters, da immer nur so viel Futter herauskommt, wie entfernt wurde.
Tipp:
Falls Sie Knödel mit einem Plastik Aufhänger besitzen, entfernen Sie bitte das Plastiknetz und nutzen Sie stattdessen etwas Draht. Dadurch verhindern Sie, dass das Plastik in die Natur gelangt, wenn der Knödel verbraucht ist, oder sich die Meisen in den Netzen verfangen.
Wir finden, dass die Ganzjahresfütterung den Vögeln hilft, auch in kargen Gärten und Städten Nahrung zu finden. Zudem erlaubt ein Vogelhaus im Garten, die Natur zu beobachten.