Hundefutter – was ist drin?

Ernährungslehre Hundefutter

Bevor wir einmal auf die Probleme, vorwiegend die Debatte um Getreide im Hundefutter, eingehen, schauen wir uns einmal an, woraus denn Hundefutter überhaupt besteht.

Ernährungslehre

Zuerst einmal ein wenig Information über den Aufbau der Futtermittel. Alle Futtermittel bestehen aus folgenden Elementen:

  1. Kohlenhydrate (Zucker)
  2. Eiweisse (Protein)
  3. Fette (Lipide)
  4. Vitamine
  5. Mineralstoffe
  6. Wasser

Kohlenhydrate sind Energiestoffe.

Kohlenhydrate findet man in Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Früchten, denn alle Pflanzen speichern Energie in Form von Stärke.
Auch getreidefreies Futter enthält Kohlenhydrate, einfach in einer anderen Form als Getreide. Aber die Verwertung im Hundedarm läuft genau gleich ab – egal ob der Hund Getreide, Kartoffeln oder Früchte als Zusatz im Futter erhält.

Kohlenhydrate im Futter sind notwendig, denn diese liefern die Energie!

Hunde haben im Laufe ihrer Domestizierung übrigens die Fähigkeit entwickelt, Getreide zu verdauen. Ihr Verdauungssystem kann Kohlenhydrate aus Getreide in Energie umwandeln, indem die Bauchspeicheldrüse das Enzym Amylase ausschüttet. Hunde können sich sogar an eine stärkereiche Nahrung anpassen, sodass bis zu zwei Drittel der Energie im Futter aus Kohlenhydraten stammen könnte.

Eiweisse / Proteine sind Baustoffe.

Eiweisse in der Nahrung kann aus tierischen Produkten (Fleisch) oder aus Pflanzen (z.B. Erbsen) gewonnen werden.
Proteine spielen eine zentrale Rolle in der Ernährung und im Stoffwechsel des Hundes. Als essenzieller Nährstoff ist er an zahlreichen lebenswichtigen Prozessen beteiligt.

Der Verdauungsvorgang beginnt in der Bauchspeicheldrüse, wo das Enzym Trypsin das aufgenommene Eiweiss in einzelne Aminosäuren zerlegt. Diese gelangen über den Darm in den Blutkreislauf und werden zur Leber transportiert. Dort werden sie zu körpereigenen Aminosäuren umgewandelt und an verschiedene Zielorte im Körper verteilt. Diese Aminosäuren fungieren als Bausteine des Hundekörpers und sind unerlässlich für das Wachstum und die Regeneration von Muskeln, Organen und Knochen. Ferner spielen sie eine wichtige Rolle im Blut, in der Haut und im Fell.
Selbst Enzyme und Hormone basieren auf Proteinstrukturen, die einem ständigen Auf- und Umbau unterliegen.

Somit ist Protein ein unverzichtbarer Bestandteil für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes, der in nahezu allen Körperfunktionen eine tragende Rolle spielt.

Entgegen landläufiger Meinung sind Hunde nicht ausschliesslich auf Fleischproteine von Rind oder Huhn angewiesen. Als Carni-Omnivore, also Allesfresser mit Fleischpräferenz, können sie Nährstoffe aus verschiedenen Quellen beziehen. Ihr Verdauungssystem ist in der Lage, Proteine nicht nur aus tierischen, sondern auch aus pflanzlichen und sogar insektenbasierten Quellen zu verarbeiten. Dabei dient tierisches Protein zwar als primäre Nahrungsquelle, ist aber nicht die einzige Option.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Proteinquellen gleichwertig sind. Die Zusammensetzung der Aminosäuren variiert je nach Herkunft, und nicht jede Quelle liefert alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. Daher erfordert die Wahl der Proteinquelle sorgfältige Überlegung, insbesondere im Hinblick auf die Verträglichkeit und den nährenden Wert.

Fette sind die Speicherstoffe.

Auch Fette können sowohl aus tierischer als auch aus pflanzlicher Herkunft stammen.
In den «Fettreserven» lagert der Körper Stoffe für den Notfall ab. Ein Zuviel führt zu Übergewicht und bei einer Unterversorgung mit Fetten können die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine nicht aufgenommen werden. Ein Anteil von 5% Fett in einer Futterration ist essenziell.

Vitamine

Vitamine werden in wasserlösliche und fettlösliche Gruppen eingeteilt.

Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören Vitamin C und die Gruppe der B-Vitamine. Der Hund ist wie auch das Pferd in der Lage, Vitamin C selbst zu bilden. Im Gegensatz zum Pferd kann der Hund Vitamin B nicht im Darm synthetisieren, sondern ist darauf angewiesen, diese über das Futter aufzunehmen.

Bei den fettlöslichen Vitaminen gehört zu den ganz grossen Unterschieden, dass der Hund im Gegensatz zu Mensch und Pferd nicht in der Lage ist, Vitamin D über das Sonnenlicht in der Haut zu bilden. Somit ist er auch im Sommer auf eine stetige Aufnahme von Vitamin D angewiesen. Das gilt ganz besonders für Welpen.

Hundefutter Vitamine

Mineralstoffe

Mineralstoffe lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Mengenelemente und Spurenelemente.
Mengenelemente unterstützen die Gesundheit des Hundes. Sie sind hauptsächlich für starke Knochen und ein kräftiges Gebiss verantwortlich.
Zu den bedeutenden Mengenelementen gehören Phosphor, Natrium, Calcium, Kalium und Magnesium. Andere Mineralstoffe wie Zink und Eisen fallen in die Gruppe der Spurenelemente.
Spurenelemente sind an vielen Stoffwechselfunktionen beteiligt. Fehlversorgung kann zu erheblichen Störungen der Körperfunktionen führen. Daher ist eine bedarfsangepasste Zufuhr der bedeutenden Stoffe wichtig.

Wasser – der Lebenssaft

Lebewesen und daher Hunde können ohne Wasser nicht existieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für den Erhalt der Nierenfunktion, den Blutdruck und die Regulation der Körpertemperatur.

Autor: Therese Schumacher

Geschäftsführerin Zoo Roco / eidg. Dipl. Detailhandelskaufmann / Tierpflegerausweis / Erwachsenenbildnerin / Prüfungsexpertin im Zoofachhandel und Mastertrainerin / Autorin von Schulunterlagen/ Präsidentin Verband Zoologischer Fachgeschäfte der Schweiz / Hobby Fotografie-Reisen.ch Zoo Roco Team:/ Thesi IST der Zoo Roco in menschlicher Gestalt. Seit über 30 Jahren führt sie erfolgreich dieses Fachgeschäft und tut dies mit einer so grossen Leidenschaft, dass es seinesgleichen sucht. Thesi ist unser Superhirn, weil sie über jede Bestellung und jeden Artikel genausten Bescheid weiss - es gibt selten eine Frage, für die Thesi nicht eine Antwort bereit hat - und falls ein solcher Fall vorliegt, zögert sie nicht, ihr riesiges Netzwerk anzuzapfen um an fundierte Antworten zu kommen. Egal also welches Anliegen Sie haben - mit Thesi sind Sie bei der richtigen Person.

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