Nagetiere und Kanichen benötigen wie alle Lebewesen Vitamine und Mineralstoffe.
Übrigens sind Kaninchen keine Nagetiere, sondern werden in der Systematik unter den Hasentieren aufgeführt.
Normalerweise werden Vitamine und Mineralien genügend aufgenommen, wenn die Ernährung abwechslungsreich und ausgewogen ist. Doch wer weiss schon, ob nun in der täglichen Futtermenge all die benötigten Zusatzstoffe enthalten sind.
Trotzdem ist es nicht sinnvoll, dass Tier mit Vitaminen und Mineralstoffen zu “überfüttern”, dies ist genau so schädlich wie eine Unterversorgung.
Vitamine
Vitamine sind essenzielle Wirkstoffe, die der Körper nicht selber produzieren kann und mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Sie steuern wichtige Funktionen des Organismus.
- Multi-Vitamine sollten nur einmal wöchentlich den Tieren angeboten werden. Da in Multi-Präperaten auch fettlösliche Vitamine enthalten sind, werden diese gespeichert und nicht wie bei wasserlöslichen Vitaminen ausgeschieden. Dies geschieht dann vor allem in der Leber und bei einer Überversorgung wird das Organ geschädigt.
- Meerschweinchen brauchen täglich reines Vitamin C.
Vitamin C kann in flüssiger Form täglich dem Wasser zugegeben werden.
Eine Überversorgung ist nicht möglich, da der Körper es mit dem Urin wieder ausscheidet, sollte es nicht benötigt werden.
Ein Vitamin C Mangel führt bei den Meerschweinchen zu einer Lähmung der Hintergliedmassen.
Mineralsteine, Lehmsteine, Salzsteine
Salz- und Mineralsteine werden nicht für den Zahnabrieb angeboten, sondern gehören zu den Mineralstoffen!
Für den Zahnabrieb brauchen die Tiere grob strukturiertes Futter wie Heu oder Stroh. Auch Äste und Wurzeln helfen, die nachwachsenden Zähne abzureiben.
Wussten Sie, dass bei allen Nagetieren und Kaninchen die Schneidezähne nachwachsen, aber nur bei den Hasenartigen (Kaninchen) und den Stachelschweinverwanten (Meerschweinchen, Degu und Chinchilla) auch die Backenzähne ein Leben lang wachsen?
.
Nagersteine mit Zusätzen wie Kroketten oder Petersilie dürfen nicht angeboten werden.
Nach neusten Erkenntnissen haben immer mehr Kleinnager Harn- und Nierensteine. Dies wird durch eine zu hohe Aufnahme von Mineralstoffen, die der Körper nicht braucht und dann eingelagert werden, ausgelöst.
Der Mineralstein wie der Salzleckstein sollte vom Tier nur aufgesucht werden, wenn ein Bedürfnis nach diesen Stoffen vorhanden ist. In der Natur leckt dann das Tier eben an Steinen oder frisst kleine Menge an mineralstoffreicher Erde.
Mit den Kroketten oder sonstigen Zusätzen wird das Tier animiert, den Mineralstein zu fressen und somit nicht mehr auf das Bedürfnis des Körpers zu “hören”.
Mineral- und Salzsteine sollten als „Versicherung“ angeboten werden, damit das Tier das Bedürfnis nach den Stoffen decken kann. Normalerweise werden durch eine artgerechte Fütterung diese Stoffe mit den täglichen Futterrationen abgedeckt.
Vorsicht ist auch bei den Salzsteinen geboten. Wenn das Tier den Salzstein aus Langeweile frisst, muss dieser aus dem Gehege entfernt werden.
Der Salz löst sonst so grossen Durst aus, dass Tier kann gar nicht soviel trinken wie es müsste und der Kreislauf kollabriert.