Viele tropische Zierfische leben in ihrer Heimat in weichem Wasser. Ob die Fische nun aus Asien, Afrika oder Südamerika stammen, die Wasserwerte sind je nach Bodengrund und Naturformationen wie Wurzeln komplett anders.
«Weiches Wasser» im Aquarium bezieht sich auf Wasser, das einen niedrigen Gehalt an gelösten Mineralien wie Kalzium und Magnesium hat. Der Härtegrad des Wassers wird in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen. Weiches Wasser hat in der Regel einen Härtegrad von weniger als 8°dH.
Weiches Wasser ist besonders wichtig für die Haltung und Zucht von Fischarten, die in ihrer natürlichen Umgebung in weichen Wasserverhältnissen leben, wie viele südamerikanische Zierfische (z.B. Diskusfische und einige Arten von Zwergbuntbarschen) und manche asiatische Fische. Zu hartes Wasser verhindert bei Fischen oft auch die Nachzucht, wenn diese in der Natur zum Beispiel aus Schwarzwasser-Gewässer kommen.
Seemandelbaumblätter senken den pH-Wert und die Wasserhärte durch Freisetzung von Tanninen und Huminsäuren, bieten antibakterielle und antifungale Vorteile, fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Fische, dienen als natürliche Dekoration und unterstützen die Zuchtbedingungen für bestimmte Fischarten. Die Seemandelbaum-Blätter werden einfach ins Aquarium gegeben, wo sie allmählich zerfallen und ihre Inhaltsstoffe freisetzen.
Erlenzapfen sind ein weiteres natürliches Mittel, das in der Aquaristik verwendet wird, um die Wasserqualität zu verbessern und ein gesundes Umfeld für Fische und andere Aquarienbewohner zu schaffen. Sie stammen von der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und anderen Erlenarten. Wie die Seemandelbaumblätter setzen Erlenzapfen beim Zerfall Tannine und andere nützliche organische Verbindungen ins Wasser frei.
Erlenzäpfchen senken die Karbonathärte, der ph-Wert verändert sich aber fast gar nicht. 15 Zäpfchen senken den KH innert vier Tagen und wirken rund acht Wochen. Die Zäpfchen werden direkt in Aquarium geben, sinken zum Boden und sind somit auch gleich eine Dekoration.
Torf wird in der Aquaristik schon lange zur Senkung des pH-Wertes verwendet. Ob als Filtermaterial oder als flüssige Zugabe färbt der Torf das Aquariumwasser braun, so wie es in vielen Naturgewässer der Fische auch vorkommt. Die Schwarztorfgranulate werden aus Moostorf hergestellt, die im Wasser Huminsäure, Gerbstoffe und Spurenelemente abgeben. 250g Granulat senken den KH innert 24 Stunden um ca. 1 Grad.
Das Granulat wirkt umso stärker, je weniger Kalk im Wasser enthalten ist.
Keinesfalls darf man Torferde benutzen, die in Gartencenter angeboten wird. Diese ist mit Dünger versetzt und dies kann für die Fische tödlich enden.
Regenwasser ist normalerweise auch sauer, aber mit der hohen Luftverschmutzung nicht mehr zu empfehlen. Falls Sie trotzdem Regenwasser vom Dach sammeln, achten Sie darauf, dass die Dachrinnen nicht aus Kupfer sind, da dies sonst an das Wasser abgegeben wird und vor allem für Schnecken, aber auch für Garnelen tödlich sein kann.
Die Wirkung von natürlichen Weichmachern ist vor allem bei sehr hartem Wasser nicht zu überschätzen. Da hilft oft nur eine Osmoseanlage oder ein Ionenaustauscher, um die Wasserwerte so zu senken, dass diese den Werten der Natur entsprechen.
Es ist wichtig, die Wasserparameter im Aquarium regelmässig zu testen, um sicherzustellen, dass sie für die gehaltenen Fischarten geeignet sind. Sowohl zu weiches als auch zu hartes Wasser kann Probleme verursachen, daher ist es entscheidend, ein Gleichgewicht zu finden, das den natürlichen Bedingungen der Fische entspricht.