Haben Sie sich auch schon einmal Gedanken gemacht, über die Haltung einer Schlange? Wenn ja, dann ist dies nicht verwunderlich! In der heutigen Zeit und auch in den vergangenen Jahren gewann die Schlangenhaltung immer mehr an Aufmerksamkeit und Interesse. Auch die Medien werden davon geprägt, auch wenn wir es als Konsumenten vielleicht gar nicht bemerken. Zum Beispiel in Musikvideos. Die exotischen Schuppentiere tauchen immer wieder in solchen auf und geben diesen einen gewissen “Touch”. Andere fotografieren sich mit ihrer liebsten Schlange und posten es auf soziale Plattformen und sogar machen sich dieses Hobby viele zum Beruf. Zum Beispiel ist ein junger Deutscher, gerade mal mit achtzehn Jahren nach Thailand ausgewandert, um Schlangen, die sich in die Zivilisation verirrt haben, erneut in die Wildnis zu entlassen!
Kurz gesagt: Schlangen sind zurzeit voll im Trend!
Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich selbst eine Schlange zu zulegen und diese artgerecht zu halten, dann dürfte Sie dieser Beitrag sicher interessieren. Sie erhalten in Kürze die wichtigsten Punkte in Sache Schlangenhaltung. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Schuppenkriechtiere!
Ich weiss aus bitterer Erfahrung, wie trügerisch mitunter das Äussere sein kann, dass sich unter Blumen manchmal eine Schlange verbirgt.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Auch wenn des Zitats Hintergrund nicht eine echte Schlange war, sondern lediglich eine Metapher für die menschliche Täuschung, kann man es durchaus in Verbindung mit der Schlangenhaltung bringen. Denn um dies schon vorweg zunehmen: Schlangen sind weder jemand für Kuscheleinlagen, noch sind sie Fernsehpartner, noch Tiere, die einfach zu lesen oder gar zu verstehen sind. Dies ist einer der wichtigsten Punkte, den Sie sich als zukünftiger Schlangenhalter bewusst machen müssen. Keine Schlange, die Berührungen und menschlichen Kontakt nicht kennt, begiebt sich freiwillig aus ihrem Teritorrium, um irgendwo den Platz mit einem Menschen auf der Couch zu teilen. Natürlich, man kann nicht aller Arten der Kriechtiere in einen Top werfen. Dennoch gilt der oben genannte Fakt für alle Schlangenart. Egal ob Gift- oder Würgeschlange. Egal ob Python oder Natter. Zudem sind die Schuppenwesen nicht so einfach zu lesen wie andere Tiere.
Klar, es ist reine Übungssache bis die Bewegungen und Handlungen einer Schlange deuten können, doch kann dies viele Jahre dauern. Doch schrecken Sie dennoch nicht davor zurück mit Ihrer Schlange regelmässig in Kontakt zu kommen. Denn jedes Tiere muss regelmässig gut besichtigt werden, zum Beispiel aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen.
Auch müssen Sie ihre Schlange vielleicht, mithilfe Ihrers Körpereinsatzes, je nach Fall und Lage dazu bringen, sich freiwillig aus dem Terrarium zu begeben, da Sie sie in eine Box legen müssen, weil Fütterungszeit ist. Deswegen ist es umso mehr von Vorteil, wenn Sie Ihre Schlange an Berührungen und direkten Kontakt mit Ihnen gewöhnen. Und merken Sie sich: Je früher desto besser! Einen ausgewachsenen grünen Baumpython, der an keinerlei Berührungen gewöhnt ist, wird es sichtlich schwerfallen sich noch an diese zu gewöhnen. Wenn Sie dies dem Tier allerdings schon früher beibringen, wird es umso einfacher für Sie als Halter! Deswegen sollten Sie es sich zusätzlich auch noch gut überlegen, ob Sie sich eine bereits etwas ältere Schlange zulegen oder noch ein Jungtier.
Also es gilt: Den jungen Schlangen so früh wie möglich menschlichen Kontakt beibringen!
Die artgerechte Schlangenhaltung im Terrarium – so geht’s
Das wichtigste, beinahe das Herzstück ist bei der Schlangenhaltung die Einrichtung des Terrariums und die technische Ausstattung. “Welche Lampe soll ich nehmen? Mit oder ohne UV-B? Bodengrund? Befeuchter?” Fragen über Fragen, was die Einrichtung anbelangt. Doch fangen wir zunächst ganz von vorne an
Das Terrarium
Das Terrarium sollte dem Grössenbedürfniss der Schlange entsprechen. Heisst: erkundigen Sie sich, welche Grösse Ihre Schlange benötigt. Zudem gibt es einige wichtige Punkte die allgemein bei Schlangenterrarien zu beachten sind. Unter anderem das Material selbst. Viele Menschen verwenden Glasterrarien, was auch verständlich ist. In Sache Qualität und Langlebigkeit sind Vollglasterrarien an der Spitze! Auch sehen Sie nicht nur schick aus, sondern erweisen Sie auch als hervorragender Wärmespeicher. Jedoch sollte Ihnen bewusst sein, wenn Sie eine Lampe mit UV-B anbringen wollen, dass Sie das Leuchtmittel innerhalb des Terrariums anbringen müssen, da Glas für UV-B undurchlässig ist. Doch dies ist kein Problem oder gar ein Hindernis. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Lampe innerhalb des Terrariums befestigen zu können. Jedoch sollten Sie bei kletterfreudigen Schlangen darauf achten, dass das Leuchtmittel mit einem Lampenschirm oder dergleichen abgedeckt ist, damit sich Ihre schuppigen Lieblinge nicht verbrennen.
Das nächste Baumaterial, welches sehr beliebt ist, ist Holz. Holzterrarien gibt es in verschiedensten Ausführungen und Bauweisen. Edle Furnierschichtplatten-Terrarrien oder günstige OBS-Platten-Terrarien. Zudem erweist sich Holz als besserer Wärmespeicher, was vorwiegend bei Wüstenterrarien von grossem Vorteil ist. Aber ein grosses Manko besitzen die Holzterrarien auch. Für Schlangen, welche eine sehr hohe Feuchtigkeit benötigen oder sogar wünschen, dass die eine Hälfte des Terrariums komplett aus Wasser besteht, wie die Strumpbandnatter, sind Terrarien aus Holz eher ungeeignet. Denn auch wenn die Holzplatten in den meisten Fällen mit einer Beschichtung versehen sind, kommt es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später zu einer Fäulnis des Holzes. Also gilt: Das Terrarium mit Bedacht und nach den Bedürfnissen des Tieres auswählen.
Die Beleuchtung
Die Beleuchtung ist ebenso wichtig, wie die Auswahl des Terrariums. Denn die richtige Ausleuchtung kann über die Gesundheit und die Langlebigkeit Ihres Tieres entscheiden. Doch ist dieses Thema um einiges schwieriger zu behandeln, als das Bauen von Terrarien. Hier ist es umso wichtiger, sich mit den Bedürfnissen Ihrer zukünftigen Schlange auseinander zusetzen und sich zu informieren. Eine Königspython, die grösstenteils an der heissen Sonne liegen will, wünscht um einiges mehr an Wärme als eine Schlangenart, die in kühleren Regionen beheimatet ist. Deswegen ist die Wärme und Beleuchtungsstärke individuell auf das Schuppentier anzupassen. Für die Ausführung von Licht und Wärmeabgabe ist sowohl eine Metalldampflampe als auch eine Leuchtstoffröhre geeignet. Jedoch achten Sie bitte darauf, dass es sich um eine explizite Lampe für Terrarienmittel handelt. Denn so können einfacher optimale Werte erzielt werden.
Zudem sollte aber auch beachtet werden, welche Hitze diese Leuchtmittel erreichen können und somit entsteht auch die Verbrennungsgefahr Ihrer schuppigen Lieblinge. Sorgen Sie für Sicherheit und besorgen Sie sich einen sogenannten “Lampenkorb”. Die Lampenkörbe gibt es ebenfalls in verschiedensten Varianten. Aber trotz grosser Vielfalt sollten Sie den eigentlichen Nutzen nicht vergessen! Solange dieser Ihre Schlange vor Verbrennungen beschützt, ist in diesem Punkt schon Genüge getan!
Doch ein weiteres umstrittenes Thema ist das Benötigen von UV-B bei Schlangen! In diesem Punkt scheiden sich die Geister. Denn während andere behaupten, sie hätten ihre Schlange seit jeher ohne UV-B Lampen gehalten, behaupten andere, dass bei der Schlangenhaltung UV-B unverzichtbar wäre. Hier scheiden sich die Geister. Doch aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass UV-B stets eine positive Wirkung auf unsere Schlangen hatte. Deswegen empfehlen wir immer mindestens eine Lampe mit einem UV-B Anteil im Terrarium zu führen – es zahlt sich aus! Allerdings sollten Sie auf Metalldampflampen zurückgreifen und nicht Leuchtstoffröhren, da diese gerne mal schnell Ihr gespeichertes UV-B verlieren!
Die Feuchtigkeit
Auch die Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiges Thema. Viele Schlangen benötigen eine mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit im Terrarium, damit sich diese Wohl fühlen. Ausserdem sind die Schuppentiere nicht imstande sich zu häuten, wenn keine exotische Grundfeuchtigkeit in der Luft herrscht! Am besten erzeugt man die Luftfeuchtigkeit, natürlich, Wasser! Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist die Benutzung eines Handsprühers. Je nach Luftfeuchtigkeitsbedarf Ihrer Schlange ein- bis zweimal Ihr Terrarium besprühen und schon haben Sie Feuchtigkeit geschaffen.
Die nächste Möglichkeit ist eine automatische Beregnungsanlage, die es auch für geringes Geld gibt. Jedoch seien Sie gewarnt! Die Anschaffung einer Beregnungsanlage klingt verlockend und zugleich versprechen diese die Vereinfachung der Beibehaltung von der Luftfeuchtigkeit. Allerdings, vorwiegend bei heiklen Tieren und Schlangenarten, kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit grossen Schaden anrichten. Zudem muss man sich bewusst sein, dass bei Beregnungsanlage die Gefahr besteht, dass viel, zu viel Wasser abgegeben, wird, da die exakte Einstellung der Wassermenge einige Zeit in Anspruch nimmt und auch Übung benötigt. Denn grosse Wassermengen, die sich im Boden sammeln, sind ein willkommenes Zuhause für Keime und Bakterien, die somit auch gefährlich sind für Ihr Tier.
Deshalb empfehlen wir: je einfacher – desto sicherer!
Greifen Sie zum Handsprüher, wenn Sie keine riesige Terrarienanlage zu Hause stehen haben. Denn für grosse Anlagen kann eine Beregnungsanlage von Nutzen sein. Doch lediglich für die Besprühung eines einzelnen Terrariums, sollte der Kauf dennoch gut überlegt sein. Mit dem Sprüher können Sie viel besser abschätzen, wie viel Wasser Sie benötigen und bereits in Ihr Terrarium gesprüht haben. Ist die “Versumpfungs-Chance” sehr gering bis unmöglich.
Der Bodengrund
Das letzte und wichtigste in der Haltung einer Terrarienschlange ist der richtige Bodengrund für Ihr Schuppentrier. Er ist eine Art Fundament, auf dem die gesamte Haltung einer Schlange basiert. Feuchte Erde oder doch eher trockener Sand? Auch hier ist die eigene Verantwortung da, dass man sich über seine Schlange individuell informiert und somit über die Bedürfnisse und die Lebensweise in der Natur Bescheid weiss. Aber auch hier gibt es gewisse Muster oder beinahe Allgemeinheiten, an die man sich richten kann. Zum einen sollten für die meisten Schlangen ein Erdanteil immer vorhanden sein. Denn dies ist ein hervorragender Feuchtigkeitsspeicher für Ihr Tier und sorgt dafür, dass sich Ihre Schlange umso besser in der Lage ist sich zu häuten.
Zum Anderen besteht auch die Möglichkeit einen Teil mit Terrariensand einzurichten, für die Schlangen, die in wärmeren und sandigen Biotopen beheimatet sind. Auch der Sand kann mit genügend Konsequenz feucht gehalten werden. Weiteres Überstreu und Bodenzusätze, wie Kokosfasern sind kein Muss, aber definitiv eine Empfehlung, auch von unserer Seite!
Sie sehen also, die Schlangenhaltung ist enorm spannend und bringt eine grossartige Vielfalt mit sich. Es mag vielleicht harte Arbeit sein und auf den ersten Blick etwas happig, was den Einstieg in die Terrarien-Materie angeht. Doch wenn man sich durch diese Mankos durchkämpft, gelangt man zu einem der schönsten und aussergewöhnlichen Hobby, die es zurzeit auf unserem Planeten gibt.
Jedoch merken Sie sich Folgendes besonders: Passen Sie Ihre komplette Ausstattung, Ihr komplettes Equipment und Ihr komplettes Vorhaben der Schlange an, die Sie wählen. Auch wenn ich dies in diesem Beitrag schon mehrmals angesprochen habe, es ist nicht zu unterschätzen.
Für weitere Fragen im Hinblick auf Schlangenhaltung rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail. Kompetente Mitarbeiter mit jahrelanger Erfahrung in Sache Schlangenhaltung freuen sich schon auf Ihre Nachricht!
Sämtliches Zubehör für die Einrichtung eines Schlangenterrariums sind bei uns im Online-Shop erhältlich oder direkt bei uns im Geschäft kaufbar, vorausgesetzt wir haben diese Produkte zurzeit an Lager.
Und nicht vergessen! Schlangenhaltung – Ein einzigartiges Hobby!