Schnecken im Aquarium machen Freude, solange diese nicht zur Plage werden.
In diesem Blogbeitrag untersuchen wir die Ursachen einer Schnecken-Plage, deren mögliche Folgen und wie man sie effektiv bekämpfen kann.
Aquarien sind faszinierende Ökosysteme, die eine Vielzahl von Leben beherbergen können, von prächtigen Fischen bis hin zu vielfältigen Pflanzenarten. Doch manchmal können unerwartete Gäste auftreten und sich zu einem echten Problem entwickeln. Eines dieser Probleme ist eine Schnecken-Plage. Obwohl Schnecken durchaus nützlich für das aquatische Ökosystem sein können, indem sie Algen essen und das Substrat umwälzen, kann eine Überpopulation ernsthafte Probleme verursachen.
Die Ursachen einer Schnecken-Plage
Die häufigsten Ursachen für eine Schnecken-Plage im Aquarium ist, dass zu viel gefüttert oder die Reinigung vernachlässigt wird. Schnecken ernähren sich von Algen, Pflanzenresten und Futterresten. Eine Überfütterung der Fische führt zu einem Überangebot an Nahrung für die Schnecken, was zu einer Populationsexplosion führt. Ebenfalls kann das Einführen neuer Pflanzen oder Dekorationen, die bereits mit Schneckeneiern behaftet sind, unbeabsichtigt zu einer Schnecken-Plage führen.
Die Folgen einer Schnecken-Plage
Eine zu hohe Schneckenpopulation kann verschiedene negative Auswirkungen auf das Aquarium haben. Dazu gehört unter anderem die Überbeanspruchung der Ressourcen, was zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen kann. Zudem fressen die Schnecken die Pflanzen auf, die in einem Pflanzenaquarium das Ökosystem aufrechterhalten, indem sie Sauerstoff abgeben und durch das Nitrat reduzieren.
Kampfansage gegen die Schnecken-Plage
- Futter reduzieren: Als erste Massnahme muss immer die Fütterung überdacht werden. Sobald weniger gefüttert wird, verringert sich die Schnecken-Plage automatisch.
- Von Hand entfernen: Eine sofortige Massnahme kann das manuelle Absammeln der Schnecken sein. Dies ist zeitaufwendig, aber sehr effektiv. Sie können am Abend auch ein Salatblatt oder eine Gurkenscheibe ins Aquarium legen und die Schnecken sammeln sich darauf – so können viele Plagegeister auf einmal entfernt werden.
- Natürliche Fressfeinde: Zu den natürlichen Fressfeinden gehören die Schmerlen. Dies sind Schwarmfische und sollten nicht alleine gehalten werden. Es gibt kleine Arten wie zum Beispiel die Schachbrettschmere (Yasuhikotakia sidthimunki, früher Botia sidthimunki), die auch in Aquarien ab 80 cm gepflegt werden kann. Beachten Sie, dass die Prachtschmerle (Botia macracantha) zwar hübsch aussieht, aber mit einer Endgrösse von 30 cm kaum mehr in ein gängiges Aquarium passt!
Kugelfische fressen innert kurzer Zeit eine grosse Menge an Schnecken. Je nach Art sind diese aber gegenüber Fischen aggressiv und manche benötigen eine Salzzugabe. Auch ist die Ernährung nicht ganz so einfach, sobald die Schnecken aufgefressen sind.
Schneckenfressende Schnecken sind auch eine Möglichkeit – diese vermehren sich viel langsamer als die anderen Schneckenarten. - Schneckenfallen: Spezielle Fallen, die mit Futtertabletten bestückt werden, können Schnecken anlocken. Diese kriechen in die Falle rein und durch einen speziellen Mechanismus können sie anschliessend nicht mehr hinaus. Dann muss die Falle nur geleert, und wieder im Aquarium platziert werden.
- Chemische Bekämpfungsmittel: Wir empfehlen keine chemischen Mittel, um die Schnecken abzutöten. Die Schnecken sterben so alle auf einmal ab und die Gefahr, dass die Wasserwerte dann kippen ist zu gross! Zudem pflegen wir ein Aquarium und möchten eigentlich ein Stück Natur im Wohnzimmer – da hat “Gift” gegen Schnecken einfach nichts zu suchen!
Die Bewältigung einer Schnecken-Plage in Ihrem Aquarium lässt sich somit mit den richtigen Ansätzen in den Griff bekommen. Indem man die Ursachen erkannt und die richtigen Massnahmen ergreift, kann man der Schnecken-Plage Herr (oder Frau) werden. Eine gezielte Fütterung und ein regelmässiges Reinigen des Aquariums hilft, das Risiko einer Plage zu minimieren.
Schnecken können interessante und nützliche Bewohner in einem Aquarium sein, solange ihre Population unter Kontrolle gehalten wird. Mit den oben genannten Punkten können Sie sicherstellen, dass Ihr Aquarium ein ausgewogenes Ökosystem bleibt.
