Für viele Hobbygärtner ist der Herbst die ideale Zeit, um im Garten aufzuräumen. Laub wird sorgfältig zusammen geharkt und entsorgt, Stauden und Hecken zurückgeschnitten. Doch aufgepasst, denn die Natur ist voller Leben. Auch Tiere im Garten überwintern. Wollen Sie wie Vögeln, Eichhörnchen, Igeln, Insekten und Co. ein Winterquartier bieten, sollten Sie Ihren Garten möglichst naturnah halten und Laub nicht vollständig entsorgen, denn der Winter ist für viele Tiere eine grosse Herausforderung.
Ein bekannter Überwinterungsgast im Garten ist der Igel, der geschützt unter einem Laubhaufen die kalten Monate einfach verschläft. Die Luxusvariante ist ein Igel-Haus. Ob ein selbst gebautes oder auch gekauftes aus Holz, kümmert den Winterschläfer wenig. Hauptsache, es bietet einen ausreichenden Hohlraum, einen passenden Eingang sowie Schutz gegen Regen und Feuchtigkeit von unten. Auch Siebenschläfer, Fledermäuse oder Murmeltiere gehören zu den Winterschläfern. Atem- und Herzschlagfrequenz sowie die Körpertemperatur werden reduziert, die Tiere ernähren sich von ihren zuvor gesammelten Fettreserven. Werden sie gestört und wachen auf, etwa weil sie ihren Platz wechseln müssen, ist der Energieverlust oft lebensbedrohlich.
Tiefe Bodenschichten sind ein sicherer Rückzugsort, da Frost selten mehr als einen halben Meter durchdringt. Hierhin ziehen sich die Regenwürmer zurück. Entsprechend tief gräbt der Maulwurf, um seine Nahrung zu finden – er hält keinen Winterschlaf. Leider auch die Wühlmaus nicht.
Kröten und Eidechsen suchen ebenfalls Bodenlöcher auf, um sich zu schützen. Alte Mäusegänge oder ausgefaulte Baumstümpfe sind beliebte Verstecke. Auch Frösche überwintern in der Regel nicht im Teichschlamm, sondern im Boden an Land. Wer im Wasser bleibt wie Fische und Insektenlarven, sucht die tiefste Stelle auf und verharrt dort im Ruhezustand.
Wie Fische im Teich überwintern Auch Teiche sollten Sie gut für den Winter vorbereiten. Eine dicke Eisschicht bildet sich und man kann schon gar nicht mehr erkennen, was darunter vor sich geht. Die wichtigste Grundvoraussetzung, die der Teich erfüllen muss, damit Fische und andere Teichbewohner darin überwintern können, ist eine ausreichende Tiefe. Er darf nämlich nicht komplett durchfrieren. Die Fische halten sich im Winter dort auf, wo es am wärmsten ist, also am Grund des Sees. Manche Fischarten graben sich sogar in den Boden ein und halten quasi Winterschlaf, so z. B. die Schleie.
Überwinterung für Schildkröten Schildkröten sind die am häufigsten als Heimtiere gehaltenen Reptilien in der Schweiz. Sie sind wechselwarme Tiere. Sinken die Umgebungstemperaturen im Herbst ab, wird es für die Schildkröten zu kühl, um ihre Lebensfunktionen aufrechtzuerhalten. Sie verkriechen sich an geschützte Stellen und fallen dort in der Regel für drei bis fünf Monate in Winterruhe, dabei schränken sie ihre Stoffwechselvorgänge stark ein.
Sobald die Schildkröte ruhiger wird, kann sie in einen Kühlschrank
(Gemüsefach) oder in die Überwinterungskiste, die in einen kühlen Raum gestellt wird, gesetzt werden. Das Tier soll sich etwas bewegen und bequem umdrehen können (doppelte Panzerhöhe und dreifache Panzerlänge sind ideal). Ganz wichtig ist, dass der Standort eine konstante Temperatur zwischen 4 – 8°C hat, zu warme Temperaturen führen zu einem enormen Energieverlust, und das kann den Tod der Tiere bedeuten.
Wintervögel im Garten Viele unserer heimischen Singvögel, wie Blaumeisen, Amseln, Rotkehlchen oder auch der kleine Zaunkönig, bleiben im Winter bei uns und ziehen nicht in den Süden. Sie verbringen die kalte Jahreszeit gerne in Büschen, Hecken und auf Bäumen. Die Vögel sind im Winter überwiegend mit der Nahrungssuche beschäftigt. Durch den vielen Schnee kann das sehr schwierig für die Vögel sein. Deshalb kann man den Vögeln helfen, indem man Futterspender aufstellt.
Wie überwintern Insekten? Keiner möchte sich bei den eisigen Temperaturen gerne lange draussen aufhalten. Auch die Insekten ziehen sich zurück und man sieht die Krabbeltierchen nur noch ganz selten. Ein Insektenhotel dient speziellen Insekten nicht nur als geschützter Nistplatz, sondern sehr gut auch als Überwinterungsmöglichkeit.
- Einige Schmetterlingsarten fallen in die Kältestarre, wofür sie sich einen geeigneten Ort suchen, wie zum Beispiel Scheunen, totes Holz oder Baumritzen. Viele Falter überleben den Winter jedoch oftmals nur als Puppe, Raupe oder Ei, wobei sie sich entweder einspinnen oder ein warmes Versteck suchen. Einige Schmetterlingsarten jedoch fliegen auch wie einige Vögel in den warmen Süden.
- Eine ganz besondere Art zu überwintern haben die Bienen! Im Gegensatz zu den Wespen, bei denen alle Tiere ausser der Königin vor Einbruch des Winters sterben, gibt es bei einem Bienenvolk sogenannte „Winterbienen“, die der Bienenkönigin beim Überwintern helfen. Durch pausenloses arbeiten halten die fleissigen Bienchen die Temperatur im Inneren ihres Nestes aufrecht. Die Königin ist ständig in der Mitte des Nestes und wird so warmgehalten. Es ist wichtig, dass die Königin den Winter überlebt. Nur sie kann Eier legen und das Bienenvolk erhalten.
- Die männlichen Mücken sterben im Herbst. Nur die weiblichen Mücken überleben den Winter. Jedoch sind das leider auch die Mücken, die im Sommer nerven und stechen. Im Herbst ziehen sich die Mücken an einen feuchten und kühlen Ort zurück. Dort verfallen sie in eine Kältestarre.
- Auch die verschiedenen Spinnenarten den Winter ganz unterschiedlich. Eine grosse Rolle spielt dabei die Spinnenart und wo die Spinne lebt. Einige Arten suchen sich zum Überwintern warme Orte wie zum Beispiel einen Keller. Wasserspinnen haben eine spezielle Methode entwickelt: Sie suchen sich am Gewässerboden ein leeres Schneckenhaus. Dieses füllen sie mit Atemluft und verschliessen die Öffnung mit ihren Spinnfäden. Den Winter verbringen sie dann so an der gefrorenen Oberfläche. Auch Spinnen verfallen in die Kältestarre und können so Temperaturen bis minus 20 °C überstehen.