Wie kann man unseren Wellensittichen, Zebrafinken, Kanarienvögel oder anderen Vogelarten die “Gefangenschaft” in den Vogelheimen versüssen?
Vogelheime einrichten und gestalten – Wir haben einmal die gesetzlichen Vorschriften (Schweizer Tierschutzverordnung) zu der Vogelhaltung, die beachtet werden müssen.
Die Mindest-Grössen der Vogelheime – da brauchen wir gar nicht darüber zu sprechen – sind zu klein. Die Mindestmasse sind auf keinen Fall empfehlenswert. Da widerspricht sich die Tierschutzverordnung selber.
Die Tiere müssen den Grundbedürfnissen aus der Natur auch in der Gefangenschaft ausleben können. Und ein Vogel will nun mal fliegen – na ja, mit einigen Ausnahmen wie z. B. Pinguinen, aber da wären dann andere Bedürfnisse ein Problem ;-).
Deshalb sollte man darauf achten, dass das Vogelheim möglichst gross gewählt wird – z.B. eine Zimmervoliere, und/oder dass die Vögel täglich im Zimmer Freiflug erhalten.
Zu der Einrichtung gibt es folgende Vorschriften:
- die Gehege sind mit verschiedenen, federnden Sitzgelegenheiten unterschiedlicher Dicke und Ausrichtung zu strukturieren
- bei Papageienvögel (= alle mit einem Krummschnabel) sind Naturäste vorgeschrieben
- mindestens 1/3 des Geheges muss frei von Strukturen sein
- alle Vögel brauchen eine Badegelegenheit
- allen Vögeln ist geeigneter Sand zur Aufnahme zur Verfügung zu stellen
Bodengrund im Vogelheim
Da können wir mit verschiedenen Einstreu arbeiten: Sand, Erde, Waldboden, Hanfeinstreu oder Buchenholzschnitzel.
Am besten gestaltet man den Boden mit verschiedenen Materialien, so haben die Vögel da bereits eine Beschäftigung.
Als Sitzstangen empfehlen wir immer Naturäste. Da hat man nämlich auch gleich die verschiedenen Dicken der Äste abgedeckt. Die Dicke der Naturäste sollte noch der Vogelart angepasst werden. Ein Zebrafink braucht nicht den gleichen Astdurchmesser wie ein Graupapagei …
Die verschiedenen Dicken sind wichtig für die Fussmuskulatur.
Auch die Vorschrift, dass die Sitzäste nicht starr fixiert sind, wird da erfüllt, wenn man verzweigte Äste aussucht.
Zudem erfüllen die Naturäste auch das Bedürfnis der Schnabelarbeit bei Papageienvögeln. Speziell Papageienartige haben ein starkes Nagebedürfnis, ihnen müssen reichlich Naturäste angeboten werden, ev. zusätzliche naturbelassene Weichholzbrettchen.
Die Äste dürfen auch mit den Blättern angeboten werden.
Achtung: verschiedene Naturhölzer sind giftig oder im Fall von Obstzweigen gespritzt.
Geeignet sind Äste von Haselnuss, Weide, Birke, Buche und ungespritze Obstbäume.
Eine Badegelegenheit ist für alle Vögel in der Tierschutzverordnung vorgeschrieben.
Je nach Vogelart wird täglich sauberes Wasser in einem Badehäuschen, einer Badeschale oder in Form von Abbrausen angeboten.
Spiel- & Beschäftigungsmöglichkeiten in Vogelheimen
Vor allem Papageienvögel sind immer Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten. Aber auch die Prachtfinken freuen sich über Abwechslung im Gehege. Vorzuziehen sind natürliche Materialien.
- Frische Zweige zum Klettern und Abnagen
- Korkröhren und Baumstämme
- Verschiedene Tannenzapfen
- Hängende Seile, Baumwollringe, Sitzstangen aus Baumwolle (Kokos oder Sisal)
- Schaukeln
- Leitern
- Holzspielzeuge
Auch aus dem Nager Sortiment können verschiedene Produkte für Vögel benutzt werden. Mit Etagen und Hängebrücken oder Kuschelhöhlen, kann man den Vögeln Abwechslung bieten.
Ein Gitterball gefüllt mit Heu, Stroh oder Gräsern bietet eine beliebte Beschäftigung.
Vögel verbringen in der Natur einen grossen Teil ihrer Zeit mit der Futtersuche und der Futterverarbeitung. Dieses Bedürfnis kann auch in Heimtierhaltung erfüllt werden. So kann man das Futter in Papier einrollen und verstecken, mit Backpapier Futterzöpfe flechten, immer wechselnde Futterplätze anbieten – lassen Sie der Fantasie walten.
Eine abwechslungsreiche Volieren- oder Vogelheimgestaltung verschönert nicht nur die Optik des Zuhause der Vögel – sondern erhöht auch den Lebensstandard – wer will das nicht?
Ausgezeichneter Artikel. Leider stelle auch ich oftmals fest, dass die Käfige für Wellensittiche viel zu klein sind und die Vögel nicht einmal
frei herum fliegen dürfen. Und wenn sie mal aus dem Käfig dürfen, dann nur für eine sehr, sehr kurze Zeit.
Danke für das gute Feedback.
Dass ist so, dass viele Stubenvögel oft nur in ihrem Gehege gehalten werden und selten Freiflug erhalten. Und doch hat sich in den letzen Jahren sehr viel zum poisitven verändert. Die Einzelhaltung wurde verboten, die kleinen Käfige sind verschwunden und nicht mehr erlaubt und den Besitzern sind die Bedürfnisse der Tiere bekannt.
Wir haben sehr viele Kunden, die für Ihre Vögel Volieren einrichten oder ganze Vogelzimmer haben und somit dem Vogel das Grundbedürfnis zu fliegen auch abdecken.
So kann eine tiergerechte Haltung auch bei Vögel umgesetzt werden.