Was müssen Sie über die Ernährung von Degus wissen? Was darf gefüttert werden und welche Futtermittel sind tabu. Dieser Blogbeitrag gibt Ihnen Auskuft.
Bestimmt haben Sie als Degu Halter/in schon etwas davon gehört, dass man bei der Ernährung eines Degus besonders gut darauf achten sollte, was sie zwischen die Zähne bekommen. Der Grund dafür ist die Zuckerkrankheit man nennt es auch Diabetes.
Die Ursache einer Diabetes ist ein Insulinmangel. Das Hormon Insulin hat zusammen mit einem weiteren Hormon die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel auf einem bestimmten Niveau zu halten. Wenn durch eine Störung in der Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin gebildet wird oder in den Zielzellen nicht verwertet werden kann, wird nicht genügend Zucker aus dem Blut entfernt und der Zuckerspiegel im Blut steigt an. Diese Krankheit entsteht beim Degu vor allem durch Fütterungsfehler und Übergewicht oder kann auch durch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst werden.
Wie merke ich dass mein Degu daran erkrankt ist?
Typische Symptome dafür sind vermehrtes Trinken, häufiger Urinabsatz, gesteigerter Appetit und Gewichtsverlust und die Schwäche des Tieres. Sie sind anfälliger für Infektionen und Wunden können schlechter heilen. Ein typisches weiteres Symptom ist, dass die Augen die trüb wirken, die Tiere erblinden und haben deshalb Orientierungsschwierigkeiten haben.
Was kann ich dagegen tun?
Falls ihr Tier die Erkrankung bereits erlitten hat können Sie leider nicht mehr dagegen tun als ganz gut auf die Ernährung der Nager zu achten. Zuckerreiche und fetthaltige Futtermittel wie Früchte, Körnermischungen und Drops sind tabu.
Was kann passieren wenn ich nicht darauf achte?
Normalerweise kommen die Tiere damit zurecht und haben mit entsprechender Ernährungsumstellung eine normale Lebenserwartung. Jedoch bei akuten Fällen kann es innerhalb von Monaten auch zum Tod des Tieres führen.
Was darf man den Degus füttern?
Da sich Degus in ihrer natürlichen Umgebung von trockenen Gräsern, Wurzeln, Rinden und Samen ernähren, ist auf eine Rohfaserreiche Ernährung sehr zu achten.
Heu und Stroh dienen als Hauptmahlzeit, Kräuter und Gemüse können zusätzlich angeboten werden.
Verschiedene Hauptfutter decken die Grundbedürfnisse der Degus ab.
Äste, vor allem von Obstbäumen, dürfen gerne zur Beschäftigung der Tiere angeboten werden. Aber auch Birkenäste, Haselnuss und Buche kann angeboten werden. Die Zweige dürfen mit den Blättern verabreicht werden.
In der Tierschutzverordung ist vorgeschrieben, dass den Tieren immer Äste zur Verfügung stehen muss. Deshalb bieten wir diese Produkte auch als Knabber-Hölzer an.
Zwischendurch kann als Belohnung und Abwechslung etwas Tomate, Karotte, Eisbergsalat, Zucchini oder Paprika angeboten werden. Die meisten Tiere haben das sehr gerne und freuen sich bestimmt über diese frischen Leckerbissen.
Es ist sehr wichtig, dass Sie die Tiere regelmässig mit frisch Futter verwöhnen, denn sie nehmen dadurch viele wichtige Vitamine auf und vor allem auch Flüssigkeit, dennoch sollte ein Trinkgefäss aber auch immer zur Verfügung stehen.
Gerne dürfen Sie den Degus auch Katzengras oder andere Futterpflanzen anbieten, da dieses sehr Rohfaserreich sind.
Sehr gerne mögen die klein Nager auch Nüsse und Kerne, sollten aber trotzdem nur als Belohnung ab und zu angeboten werden da sie sehr fetthaltig sind.
Was darf man den Degus nicht oder nur wenig füttern?
Obst und Getreide wie schon erwähnt sollte nicht angeboten werden. Auch alle Leckerlis mit Zucker sollten nicht angeboten werden. Dies gilt aber auch für alle anderen Nagetiere.
Auberginen und Kartoffeln dürfen nicht gefüttert werden, denn diese Gemüse sind im Rohzustand giftig, dazu gehört auch das Grün der Tomatenpflanze, Bohnen und Zwiebeln.
Kopfsalat und Gurke sollten auch vom Futterplan gestrichen werden, da diese zu wenig Fasern aufweisen und fast nur aus Wasser bestehen und dies bei den Tieren zu Durchfall führen kann.
Kohlrabi ist ein leicht blähendes Gemüse kann aber nach Gewöhnung gerne zwischendurch verfüttert werden.
Nahrungsmittel mit viel Calcium sollten nur sehr wenig verfüttert werden, da Calcium bei Degus Blasensteine auslösen kann. Dazu zählen Löwenzahn, Basilikum, Dill, Rukola und Feldsalat.
Tannenzweige sollten auf Grund der Harze nicht an Degus verfüttert werden.
Alle Teile des Thuja, der Zypressen und der Eibe sind giftig.
Mineral- und Salzsteine
Vorsicht ist beim Verabreichen von Salz- und Mineralsteinen geboten.
Degus sind starke Nager und wenn diese die Steine aus Langweile zerlegen, entsteht ein Mineral- resp. Salzüberschuss im Körper.
Beim Salzüberschuss können die Tiere sterben und beim Mineralüberschuss bilden sich Harn- oder Blasensteine.
Bei einer abwechslungsreichen Ernährung werden genübend Mineralstoffe aufgenommen. Die Steine dienen somit nur als “Versicherung”, sollte ein Mangel auftreten.
Wenn Sie den Tieren die Steine anbieten und diese werden gefressen und nicht nur bei Bedarf geleckt – bitte aus dem Gehege entfernen.